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23 häufige Fragen zu Zahnimplantaten

Fragen zu Zahnimplantaten

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind überhaupt Implantate
  2. Wie lange halten Implantate
  3. Wie viel kosten Implantate
  4. Übernehmen die Krankenkassen einen Teil der Implantatkosten
  5. Werden Zahnimplantate auch vom Körper abgestoßen
  6. Muss jeder verlorengegangene Zahn durch ein Zahnimplantat ersetzt werden
  7. Wie viele Implantate benötige ich für eine Prothese, bei totalem Zahnverlust
  8. Braucht man für Implantate eine Vollnarkose
  9. Wie lange kann ich nach einer Implantatsetzung nicht arbeiten
  10. Mit welchen Beschwerden muss man rechnen
  11. Kann man sofort nach Entfernung eines Zahnes ein Implantat setzen
  12. Wie lange muss nach der Implantation gewartet werden, bis die Prothese bzw. Krone aufgesetzt werden kann
  13. Kann man auch bei Kindern und Jugendlichen Implantate setzen
  14. Muss ich für Implantate ganz gesund sein
  15. Muss ich mehrmals operiert werden
  16. Gibt es ein Höchstalter für Implantat-Patienten
  17. Aus welchem Material sind Zahnimplantate
  18. Gibt es das beste Implantatsystem
  19. Ich habe Osteoporose, kann man dann noch Implantate setzen
  20. Mein Kiefer ist schon stark geschwunden. Gehen dann noch Implantate
  21. Wie oft muss ich nach einer Implantation zur Kontrolluntersuchung
  22. Wann ist eine Voroperation vor der Implantatsetzung notwendig
  23. Hilft eigenes Blut die Wundheilung zu beschleunigen

1. Was sind überhaupt Implantate ?

Ein Zahnimplantat ist faktisch eine künstliche Zahnwurzel, meist aus Titan. Es gibt sie in zylindrischer oder in schraubenähnlicher Form. Nach Vorbereitung des Kieferknochens erfolgt die Implantierung mit speziellen Instrumenten oder Bohrern durch einen Kieferchirurgen oder einen Zahnarzt der sich zum Implantologen weitergebildet hat. Ein Zahnimplantat besteht in der Regel aus drei Teilen.

  - Suprakonstruktion: prothetischer Aufbau (Krone, Brücke, Teleskop)
  - Implantatpfosten: verbindet Implantatkörper und Suprakonstruktion
  - Implantatkörper: wird in den Kieferknochen geschraubt oder geschlagen


2. Wie lange halten Implantate ?

Die Erfolgsquoten der Implantologie über längere Zeiträume liegen bei über 90 Prozent, das heißt, in den meisten Fällen heilen Zahnimplantate nicht nur problemlos in den Kieferknochen ein, sondern nach zehn Jahren sind mehr als 90 Prozent der Zahnimplantate noch völlig in Takt.

Implantate ragen wie natürliche Zähne durch die Schleimhaut in die Mundhöhle. Daher sind sie wie die Zähne ungünstigen Faktoren der Mundhöhle ausgesetzt. Diese sind: Speisereste, Zahnbeläge und die damit verbundenen Krankheitserreger. Bei unzureichender Pflege können ähnliche Prozesse wie beim natürlichen Zahn entstehen. Diese Prozesse können über Zahnfleischtaschen zu einem Knochenschwund führen und so das Zahnimplantat gefährden. Absolute Voraussetzung für einen Langzeiterfolg ist daher die gute Mundhygiene, die mit einer kontinuierlichen Betreuung auch nach Fertigstellung der Arbeit durch den Behandler unterstützt werden soll.

Weitere Risikofaktoren für den Langzeiterfolg sind starkes Rauchen und bestimmte Allgemeinerkrankungen wie Diabetes Typ I (Insulinspritzen), Längere Cortisonbehandlung z.B. bei bestimmten rheumatischen Erkrankungen - aber auch ein schlechtes Knochenlager. Dieses Risiko soll im Einzelfall so genau wie möglich abgeschätzt werden.


3. Wie viel kosten Implantate ?

Im Internet dürfen deutsche Ärzte aus berufsrechtlichen Gründen keine Preisangaben machen. Zudem sind die Preise oft sehr unterschiedlich. Dies können beispielsweise für ein Einzelzahnimplantat weit über 1000 Euro Preisdifferenz sein. Deshalb finden Sie hier unter: Implantat Kosten senken einen umfassenden Ratgeber inklusive Adressen günstiger und geprüfter Zahnärzte, um auch in Deutschland preiswerte Implantate zu erhalten. Auch wenn bei Ihnen erst Knochenaufbau oder Sinuslift erfolgen muss oder andere Schwierigkeiten vorliegen, gibt es günstige Möglichkeiten. Um dies abzuklären ist auf jeden Fall eine persönliche Beratung inkl. Untersuchung bei einem unserer Partnerzahnärzte unumgänglich.



4. Übernehmen die Krankenkassen einen Teil der Implantatkosten ?

Die privaten Krankenversicherungen zahlen meist einen großen Teil der Zahnimplantate. Zur Abschätzung der Erstattung ist die Einreichung eines Kostenvoranschlages hilfreich.

Als Mitglied der gesetzlichen Krankenkassen erhalten Sie im Rahmen der befundorientierten Festzuschüsse auch zu Implantatlösungen den normalen Festzuschuss. Denn ab Januar 2005 ist es unerheblich, ob etwa ein fehlender Zahn durch ein Implantat oder eine Brücke ersetzt wird. In jedem Fall ist vor Beginn der Behandlung ein Heil- und Kostenplan bei Ihrer Krankenkasse zur Genehmigung einzureichen. Denn nur dann erhalten Sie den Zuschuss auch für implantatgetragene Zähne. Also nur für den Zahnersatz auf den Implantaten. Ihre Zahnimplantate selbst sind reine Privatleistung.


5. Werden Zahnimplantate auch vom Körper abgestoßen ?

Abstoßungsreaktionen - wie sie bei Allergien bekannt sind - treten bei Zahnimplantaten, insbesondere denen aus Reintitan extrem selten auf. Häufig wurden früher Entzündungen, die wir bei natürlichen Zähnen kennen und die natürlich auch bei Zahnimplantaten auftreten können, fälschlicherweise für Abstoßungsreaktionen gehalten. Im Gegensatz zu früheren Meinungen, nach denen die Titanoberfläche geradezu eine chemische Verbindung mit den Knochenzellen eingehen soll, zeigen neuere Untersuchungen, dass auch Titan zu einer unspezifischen Fremdkörperreaktion führt. Diese führt jedoch in den meisten Fällen nicht zu einer Abstoßung. Vergleiche Titanunverträglichkeit

Auch wenn Titan die langersehnten Wünsche der zahnärztlichen Chirurgie nach einem geeigneten Material für einen Zahnersatz in vieler Hinsicht erfüllt hat, wird ständig an einer weiteren Verbesserung geforscht. Schwerpunkte der Forschung sind zum einen eine Oberflächenoptimierung des Titans aber auch komplett andere Materialien, wie Keramikimplantate zeigen.


6. Muss jeder verlorengegangene Zahn durch ein Zahnimplantat ersetzt werden ?

Nein: Ein stabiles Implantat kann auch mehr Zähne stützen. Die Belastbarkeit ist von Knochensituation abhängig wie seiner Dicke, Höhe und Festigkeit aber auch der Stellung des Implantats im Zahnbogen. Weiterhin ist entscheidend, ob das Implantat einen festsitzenden oder einen herausnehmbaren - auch auf der Schleimhaut getragenen Zahnersatz - halten soll.


7. Wie viele Implantate benötige ich für eine Prothese, bei totalem Zahnverlust ?

Beim zahnlosen Kiefer werden in der Regel 4 Implantate angestrebt (All on 4). Eine Lösung von 2 Implantaten verbessert zwar den Halt der Prothese, bietet aber weniger Stabilität als 4 Implantate. Soll die Lösung festsitzend sein (also nur noch durch Lösen von Riegeln oder Schrauben zur Reinigung zu entfernen sein), so werden standardmäßig 6 Implantate im Unterkiefer und 8 im Oberkiefer empfohlen. Natürlich muss man individuell die Anzahl bestimmen. So kann ein langes Implantat mit einem höheren Kaudruck belastet werden als ein kurzes.


8. Braucht man für Implantate eine Vollnarkose ?

Nein, Implantate werden gewöhnlich in örtlicher Betäubung also nach einer Spritze gesetzt. Auf jeden Fall sollte sich der Patient aber nach Hause fahren lassen, da die Belastung doch größer ist als bei einer gewöhnlichen Zahnarztbehandlung. Eine Vollnarkose ist nur dann ratsam, wenn der Eingriff mit einer örtlichen Betäubung nicht möglich ist. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Beruhigungsspritze, die den Patienten in einen schlafähnlichen Zustand versetzt.

Schließlich sollte bei Patienten mit deutlichen Herz- Kreislaufproblemen ein Narkosearzt den Zustand des Patienten mit speziellen Geräten während des Eingriffes überprüfen.


9. Wie lange kann ich nach einer Implantatsetzung nicht arbeiten ?

Meist ist die einwandfreie Arbeitsfähigkeit am nächsten und übernächsten Tag noch nicht gegeben. Genauere Angaben können erst nach einer Untersuchung und Abschätzung des operativen Aufwandes gemacht werden.


10. Mit welchen Beschwerden muss man rechnen ?

Genauere Angaben können auch hier erst nach einer Untersuchung und Abschätzung des operativen Aufwandes gemacht werden. Häufig traten Beschwerden für einige Tage auf, die aber mit Schmerzmittel gut zu unterdrücken sind.

Weiterhin kommt es zur Schwellung. Die Schwellung steigert sich in den ersten zwei Tagen nach dem Eingriff und lässt dann wieder nach. Das Ausmaß der Schwellung ist sowohl von der Größe des Eingriffes als auch der Kühlung durch den Patienten abhängig. Weiterhin kann ein sichtbarer Bluterguss auftreten.
Die moderne minimalinvasive Implantologie ist heute der Goldstandard. Damit erfolgt die exakte Implantation mittels einer Bohrschablone. Die Schleimhaut des Zahnfleisches muss nicht mehr geöffnet werden. Die genaue Lageberechnung mittels DVT (digitale Volumentomographie) ermöglicht ein "direktes durchbohren". Die OP-Zeit kann um die Hälfte verkürzt und die Beschwerden nach dem Eingriff sind ebenfalls deutlich geringer.


11. Kann man sofort nach Entfernung eines Zahnes ein Implantat setzen ?

Ja, aber..... die sofortige Implantation hat den Vorteil einer kürzeren Wartezeit und vor allem einer schnelleren Nutzung des noch vorhandenen Knochens. Andernfalls kann sich der dünne Knochen des Zahnfaches oft rasant schnell nach der Zahnentfernung abbauen. Es muss aber auf jeden Fall die Voraussetzung vorliegen, dass der Kieferknochen nach der Entfernung des Zahnes stabil ist und keinerlei Entzündung aufweist. Bei der Beurteilung dieser Situation ist ein Operationsmikroskop oder Lupenbrille sehr nützlich. Leider sind die oben genannten Voraussetzungen in der Mehrzahl der Fälle nicht gegeben.

So wird aus Sicherheitsgründen in der Regel 8 Wochen bis 6 Monate nach der Zahnentfernung gewartet - oft: 4 Monate. In diesem Zeitraum hat sich aus der Knochenhöhle des entfernten Zahnes neuer funktionstüchtiger Knochen gebildet. Eine gute Möglichkeit, Patienten nach Zahnverlust umgehend zu helfen, bieten Übergangsimplantate. Es handelt sich hier um dünne Implantate (gleiches Material wie die endgültigen Implantate, nur andere Form und Größe), die sofort belastbar sind, um dem Patienten gleich einen verbesserten Halt des Zahnersatzes zu bieten und wieder entfernt werden, sobald die "dicken" endgültigen Implantate fest eingeheilt sind.


12. Wie lange muss nach der Implantation gewartet werden, bis die Prothese bzw. Krone aufgesetzt werden kann ?

Hier gibt es deutliche Unterschiede in Abhängigkeit von der Lage und Belastung des Implantates. Meist wird im Unterkiefer 3 Monate und im Oberkiefer 4-5 Monate gewartet, vor der Eingliederung von Zahnersatz. Im vorderen Bereich des Unterkiefers kann man bei stabilen Verhältnissen die Wartezeit noch weiter reduzieren. Im hinteren Bereich des Oberkiefers sollte man sich lieber über 6 Monate gedulden. Abhängig ist die Wartezeit aber nicht nur von der Lage des Implantates sondern auch von dem Gesamtzustand des Patienten. So ist die Knochenheilung bei einem jungen Patient schneller, als bei einem älteren Diabetiker. Neuere Forschungen belegen, dass mit Hilfe der strukturierten Implantatoberflächen die Einheilungszeit weiter sinkt. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung für viele Patienten. Aus hygienischen Gründen stehen einige Ärzte der Tendenz zur Oberflächenvergrößerung der Implantate mit Hilfe einer Anrauung kritisch gegenüber. Auch wenn die Einheilzeit dadurch verkürzt werden kann, so besteht doch die Gefahr einer Bakterienbesiedlung bei nicht optimaler Mundhygiene an einer künstlich stark zerklüfteten Implantatoberfläche.
Dank der neuen minimalinvasiven Implantologie wird das Zahnfleisch bei der Implantation viel weniger verletzt. Brücke, Prothese und anderer Zahnersatz können bereits nach kürzerer Einheilung eingesetzt werden.


13. Kann man auch bei Kindern und Jugendlichen Implantate setzen ?

Das Setzen von Implantaten bei Jugendlichen wird zur Unterstützung einer Zahnregulierung durchgeführt. Die Implantate im Gaumen oder hinter der Zahnreihe können eine aufwendigere Apparatur ersetzen.

Jedoch ist der Ersatz von verlorengegangenen Zähnen bei Jugendlichen durch Implantate wegen des noch nicht abgeschlossenen Kieferwachstums problematisch. Der Kieferbereich um ein Implantat wächst nicht normal weiter. Daher sollen Implantate nicht vor dem großen Wachstumsschub gesetzt werden. Das heißt bei Mädchen bis 14 Jahre und bei Jungen bis 16 Jahren. Ich warte gerne noch länger (18 [Mädchen] bzw. 20 [Junge] Jahre), da auch nach dem großen Wachstumsschub der Kiefer 1 bis 2 mm in der Höhe wachsen kann. (bei Männern sogar bis 25 Jahre!)

Sollten andere Möglichkeiten als die einer Implantation nicht in Frage kommen, so besteht die Möglichkeit über abschraubbare Zahnkronen den Wachstum des Kieferknochens durch Verändern der sichtbaren Zahnkrone kosmetisch auszugleichen.


14. Muss ich für Implantate ganz gesund sein ?

Nein, es gibt jedoch Erkrankungen die eine höheres Risiko darstellen. Dazu gehören, Zuckerkrankheit, bei der Tabletten nicht ausreichen, Blutkrebs, Zustand nach Kieferbestrahlung und schwere Herz-Kreislauferkrankungen. Im Einzelfall erfolgt eine genaue Abschätzung des Risikos nach Rücksprache mit dem Hausarztes. Jedes Mal muss man eine Risiko Nutzen Abwägung durchführen. So wird ein Patient, der wegen eines Magen-Darmkrebs eine Chemotherapie erhielt, trotzdem nicht von der Implantation ausgeschlossen werden, da der Magen-Darm Trakt ballaststoffreiche Kost benötigt. In solchen Fällen wird die Abwägung Vorteile-Nachteile immer im Dreieck Patient-Hausarzt-Implantologe erfolgen.


15. Muss ich mehrmals operiert werden ?

Meist reicht ein Eingriff zum Setzen der Implantate. Bei Implantaten, die unter die Schleimhaut gesetzt wurden, muss man diese vor ihrer Belastung  von ihrer bedeckenden Schleimhaut befreien. Dies geschieht in örtlicher Betäubung und ist im Vergleich zum Setzen der Implantate ein sehr kleiner Eingriff.

Es kann aber auch sein, dass zusätzlich vor dem Setzen des Implantates ein Knochenaufbau zur Stabilisierung des Kiefers gemacht werden muss. s.u.


16. Gibt es ein Höchstalter für Implantat-Patienten ?

Nein: Entscheidend ist nicht das nominelle Alter, sondern das biologische. Die Implantation bei einem 50 jährigen Patient nach Organverpflanzung stellt in der Regel ein höheres Risiko dar als das nominelle Alter von 80 Jahren bei einem rüstigen Patienten mit guter Knochenstruktur.


17. Aus welchem Material sind Zahnimplantate ?

Die am häufigsten verwendeten Systeme sind aus Reintitan. Titan verbindet sich gut mit dem Knochengewebe. Es gibt hier so gut wie keine allergischen Reaktionen und Titan zeigt eine gute Stabilität. Auch Keramikimplantate zeigen eine sehr gute Einheilung und sind kosmetisch kaum zu schlagen. Sind aber noch teurer.


18. Gibt es das beste Implantatsystem ?

Diese Frage lässt sich nicht generell beantworten. Die großen Implantatsysteme haben alle ein hohes Niveau erreicht. Jedes System hat in bestimmten Fällen Vorteile und in anderen Fällen wiederum Nachteile gegenüber Vergleichsfabrikaten. Implantatsysteme sind hier mit Automarken vergleichbar. Die großen Marken stellen alle gut Autos her. Es gibt aber kein Auto, dass in allen Teilaspekten allen anderen überlegen ist.

Entscheidend ist nicht der Implantathersteller, sondern dass die Verbindung zwischen Implantat und Abutment eine Konusverbindung ist.


19. Ich habe Osteoporose, kann man dann noch Implantate setzen ?

Man sieht in der Osteoporose kein Ausschlusskriterium gegen Implantate. Die letztendliche Entscheidung kann erst nach eingehender Untersuchung im Einzelfall getroffen werden.


20. Mein Kiefer ist schon stark geschwunden. Gehen dann noch Implantate ?

Für einen sicheren Langzeiterfolg sollte der Kiefer in der Regel eine Breite von mindestens 5 mm und eine Höhe von 10 mm haben. Die Kieferhöhe und -breite lässt sich durch eine Panoramaröntgenaufnahme, Untersuchung und ggf. eine Computertomografie bestimmen. Sollte nicht genug Knochensubstanz vorhanden sein, so ist ein Knochenaufbau möglich. Zum Knochenaufbau verwendet man, je nach der benötigten Menge: die Knochenspäne aus dem Bohrloch des Implantates, Knochenmaterial aus anderen Regionen des Kiefers wie z.B. der Weisheitszahnregion oder bei größerem Bedarf auch aus dem Hüftknochen. Aus dem Hüftknochen wird insbesondere gerne zum Aufbau im Seitenbereich des Oberkiefers verwendet. Dort geht Knochen bei Zahnlosigkeit zugunsten der Kieferhöhle verloren. Mit einer sogenannten Kieferhöhlenbodenanhebung, oft auch Sinuslift genannt, wird dieser Raum wieder aufgefüllt. 5 Monate später können dann Zahnimplantate gesetzt werden.


21. Wie oft muss ich nach einer Implantation zur Kontrolluntersuchung ?

Regelmäßige Untersuchungen der Implantate sind dringend geboten, da Frühstadien von eventuellen Entzündungen viel einfacher zu behandeln sind. Zudem können schwere Entzündungen auch zu Knochenabbau führen und damit zum Implantatverlust.

Nach Setzen des Implantates: Nach 2 Tagen, nach 7 Tagen, dann nach 3 Wochen und danach monatlich.

Nach Abschluss aller Arbeiten: Das erste Mal nach 6 Wochen, dann zweimal in dreimonatigen Abständen, dann zweimal halbjährlich und dann jährlich.


22. Wann ist eine Voroperation vor der Implantatsetzung notwendig ?

Das Grundprinzip bei der Implantatsetzung lautet, dass das Implantat fest im Ober- oder Unterkiefer sitzen muss. Wenn dies nicht gewährleistet ist, dann muss der Knochen vorher aufgebaut werden. Dies geschieht einige Monate zuvor.

Ist das Implantat nach dem Einsetzen fest, aber ein Anteil des Implantatkörpers noch nicht von Knochengewebe bedeckt, dann kann man diesen Teil in der gleichen Operation mit einem Füllstoff abdecken.

Das Optimale zur Festigung und Abdeckung des Implantates ist eigenes Knochenmaterial, da er zu keiner Abwehrreaktionen führt und die Neubildung von Knochen mehr unterstützt als künstliche Stoffe. Die nach der Verpflanzung noch lebenden Knochenanteile sind Keimzellen für neuen eigenen Knochen. Der Knochenteil zur Verpflanzung wird vorzugsweise von geeigneten Anteilen des Kiefers gewonnen. Nachteil dieser Methode ist der umfangreichere Eingriff. Bei großen Knochenverlusten nimmt man auch Anteile des Beckenknochens. Dies muss dann aber in Vollnarkose erfolgen . Weiterhin besteht die Möglichkeit, kleinere Defekte mit speziellen Membranen und Knochenersatzstoffen aufzufüllen. Zur Vermeidung des Entnahmeeingriffes bei der Eigenknochenverpflanzung werden immer wieder neue Knochenersatzstoffe entwickelt (Münchener Symposium 1999). Bisher konnte aber keines in unabhängigen Langzeituntersuchungen den eigenen Knochen als Optimum ersetzen.

Neuere Forschungsergebnise geben jedoch Anlass zu Hoffnung. Zum Beispiel lassen Untersuchungen über die sogenannte "Distraktionsosteogenese" vielversprechende Ergebnisse erwarten. Damit ist ein Verfahren gemeint, bei dem ein zu kleiner Knochenbogen kontinuierlich gedehnt und dadurch vergrößert wird.

Lassen Sie sich bitte im Einzelfall von Ihrem Zahnarzt oder Kieferchirurg informieren.


23. Hilft eigenes Blut die Wundheilung zu beschleunigen ?

Das Blut enthält verschiedene Anteile. Im Plasma außerhalb der (Sauerstoff tragenden) roten Blutkörperchen gibt es viele Eiweiße, die die Neubildung von Knochen fördern. Dazu wird vor dem Eingriff Blut aus dem Arm abgenommen, in einer Zentrifuge die einzelnen Bestandteile getrennt und schließlich das gewünschte Plasma mit einer erhöhten Konzentration von diesen nützlichen Eiweißen wieder in die Wunden zurückgegeben. Die Patienten haben nach bisherigen Erfahrungen auffällig schnell und unproblematisch heilende Wunden. Es sind aber wohl weitergehende Untersuchungen abzuwarten, bis man davon ausgehen kann, dass Implantate mit Eigenplasma auch sofort belastet werden können.




Bei Fragen einfach anrufen: 03821 8898099
Wir helfen Ihnen gerne.


Häufige Fragen über Zahnimplantate wurde am 15.08.2023 14:06 Uhr aktualisiert.