
Viele Zahnarztpraxen bitten Ihre Patienten beim Auftreten typischer Corona Symptome, wie trockener Husten, Fieber, Müdigkeit, Schüttelfrost, Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns und Atembeschwerden vom Besuch der Praxis abzusehen oder zumindest den Arzt vorher telefonisch zu kontaktieren. Dies sind durchaus nützliche Maßnahmen, die jedoch bei zwei Punkten völlig ins Leere laufen.
Inhaltsverzeichnis:
- So kann SARS-CoV-2 unbemerkt in die Zahnarztpraxis gelangen
- Das Hauptproblem sind Aerosole
- Wie lange kann das Corona Virus in Aerosolen überleben?
- Wie kann eine Ansteckung für Patienten verhindert werden?
- Es gilt heute als gesichert, dass infizierte Personen bereits vor dem Auftreten erster Symptome höchst ansteckend sein können. Das heißt, dass sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt hohe Virus-Konzentrationen im Mund und Rachenraum befinden können, die für eine Tröpfcheninfektion oder die Aerosol-Übertragung völlig ausreichen.
- In gleichem Maße gilt Punkt 1 für Personen, bei denen die Infektion einen asymptomatischen Verlauf nimmt. Das heißt, für Personen die keine oder nur sehr schwache Symptome entwickeln und somit zu Recht glauben sie seine völlig gesund.
- Das Gerät sollte mindestens das sechsfache Volumen des Raumes für den es angeschafft wird in einer Stunde filtern können. Beispiel: Ein Behandlungszimmer hat 30 Quadratmeter, ergibt also 75 Kubikmeter. Der Luftfilter sollte mindestens 450 Kubikmeter Luft pro Stunde filtern können.
- Das Filtersystem! Viren lassen sich nur mit einem sogenannten HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air) der Klassen H13 oder H14 aus der Raumluft entfernen.
- Die Geräte sollten sehr leise sein. Ärzte, Personal und Patienten sitzen den ganzen Tag mit den Geräten im selben Raum. Als Faustregel gilt: Größere Geräte haben größere Lüfter, benötigen geringere Drehzahlen und verursachen dadurch weniger Lärm.
So kann SARS-CoV-2 unbemerkt in die Zahnarztpraxis gelangen
Das Hauptproblem sind Aerosole
Beim Atmen, Sprechen, Singen oder Husten produzieren wir Speicheltröpfchen verschiedener Größe und geben diese mit der Atemluft an unsere Umgebung ab. Die Großen mit 100 bis 1000 Mikrometern Durchmesser werden beim Husten erzeugt. Sie fallen schnell zu Boden und daher ist der Abstand von 2 Metern zu anderen Personen auch so wichtig.
Ganz anders verhält es sich mit kleinen Tröpfchen von 1 bis 10 Mikrometern, die bereits bei normalem Atmen und Sprechen entstehen – den sogenannten Aerosolen. Durch ihr geringes Gewicht, können diese Tröpfchen erheblich länger in der Raumluft schweben und deren Konzentration steigt mit jedem Atemzug einer infizierten Person.
Spezielle zahnärztliche Behandlungen, wie Bohren oder eine Zahnreinigung können die Konzentration der Viren in der Raumluft vermutlich noch erheblich erhöhen.
Wie lange kann das Corona Virus in Aerosolen überleben?
Die Überlebensfähigkeit von Sars-Cov-2 Viren in solchen Aerosoltröpfchen, legt eine Studie nahe, über die das Journal „Emerging Microbes & Infections“ am 22. Juni berichtete. Im britischen Verteidigungsministerium hatten Spezialisten und Virologen Aerosol aus künstlichem Speichel mit Tröpfchengrößen von ein bis drei Mikrometer erzeugt und mit konzentriertem Sars-CoV-2-Virus beladen. Noch nach 90 Minuten konnte in einer dunklen Aerosolkammer „lebensfähiges Virusmaterial“ bei hoher und bei niedriger relativer Luftfeuchtigkeit nachgewiesen werden.
Eine vergleichbare Studie im „New England Journal of Medicine“ hatte bereits im April berichtet: dass in Aerosolen von 5 Mikrometern SARS-COV 2 für mindestens drei Stunden überleben kann.
Wie kann eine Ansteckung für Patienten verhindert werden?
Eine Ansteckung für Patienten zu verhindern ist in den Sommermonaten relativ einfach. Lüften bei ganz geöffneten Fenstern zeigt laut einer Studie eine sehr gute Wirksamkeit. In einem gut belüfteten Raum, sank die Anzahl der Tröpfchen bereits nach wenigen Minuten um ca. die Hälfte.
In den kalten und feuchten Wintermonaten ist dies mit erhöhtem Aufwand verbunden. Im Winter helfen "Mobile Raumluftfilter" sagt Christian Kähler, Leiter des Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Universität der Bundeswehr München.
Die Geräte müssen jedoch drei Voraussetzungen erfüllen:
Welche Praxen HEPA 13 oder HEPA 14 Raumluftfilter besitzen erfahren Sie bei uns.
Risiko Aerosole wurde am 15.08.2023 15:31 Uhr aktualisiert.