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Periimplantitis - Eine Erkrankung des Implantatbetts

Leider gibt es auch bei Implantaten Entzündungskrankheiten, die auch oft zum Verlust eines oder mehrerer Implantate führen können. Die Ursachen reichen von fehlender Mundhygiene über Rauchen, Diabetes bis zu technischen Fehlern bei der Implantation oder im Dentallabor.

Auch an einem Zahnimplantat oder dem Zahnersatz darauf (Suprakonstruktion) können sich Bakterien, Biofilm und Plaque ablagern. Dies führt zu permanenten Entzündungsherden und einer beginnenden Periimplatitis. Die Durchblutung des Gewebes ist beeinträchtigt, die Abwehrkräfte des Körpers können geschwächt werden und der Knochen baut sich rund um das Implantat ab. Oft verläuft die Erkrankung völlig ohne Schmerzen und wird von den Patienten nicht oder zu spät bemerkt. Die Entzündung am Zahnfleisch wird beim Zahnarzt Mukositis genannt.

Es ist also sehr wichtig, regelmäßig die Beläge mit Zahnseide oder Interdentalbürsten selbst zu entfernen. Auch die Kontrolltermine inklusive professioneller Zahnreinigung sollten eingehalten werden um Beläge restlos zu entfernen. Eine Periimplatitis zu riskieren ist wohl keine Alternative, denn hier ist fast immer eine chirurgische Behandlung nötig.

Allerdings gibt es auch gute Behandlungsmöglichkeiten, die aber nicht von jeder Zahnarztpraxis ausgeführt werden Hier ist jahrelange Erfahrung des Behandlers ein Schlüssel zum Erfolg.

In jedem Fall ist die professionelle Zahnreinigung und eine sehr gute Mundhygiene unglaublich wichtig für den Erhalt der Zähne und auch der eingesetzten Implantate.

Raucher haben eine wesentlich schlechtere Erfolgsaussicht durch die Giftstoffe, die mit jedem Zug in den Mund, in das Gewebe und den Körper gelangen.

Bei einer Periimplantitis hat es sich bewährt, die Implantatoberfläche und den Übergang zum Zahnfleisch an der Krone mechanisch zu glätten und zu polieren. So haften Paque und Biofim schlechter an der Metalloberfläche.

Feine Spalten am Übergang zum Implantat werden so entdeckt und können geschlossen werden, um das Eindringen von Keimen zu minimieren. Auch Diabetes vermindert die Heilung einer Periimplantitis. Oft bilden die Metalle durch Keimbesiedlung eine chemische Veränderung der Oberfläche. Dies kann durch eine Politur und Entfernung der Oxydschicht verbessert werden.

Allerdings wird hier auch Material abgetragen und eine Bildung von Zahnfleischtaschen oder Gewebeabbau führt dann eventuell zu erneuter und stärkerer Besiedelung. Unschöne und sichtbare Defekte legen dann das Metall und das Implantat frei und zeigen ästhetische Mängel.

Behandlungsoptionen als Stufenplan bei Periimplantitis:



A - Reinigung und Desinfektion mit Pulverstrahlgeräten ( Air-Flow ), Einsatz von Laser, desinfizierende Spülungen, Gabe von Antibiotika

B – Chirurgische Behandlung - Entfernung des befallenden Gewebes - Entfernung des Zahnersatzes - Kürettage - Ruhigstellung

C - Bei Therapieerfolg ist oft ein Knochenaufbau möglich, der Gewebe ersetzen kann.

D - Ist das nicht möglich, muss das Implantat zeitnah entfernt werden, um weiteren Knochenabbau zu verhindern und die Option einer erneuten Implantation mit oder ohne Knochenaufbau zu erhalten.

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