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Wie entsteht Karies

Die Hauptursache von Karies ist bakterieller Zahnbelag, der auch als Biofilm oder Plaque bezeichnet wird. Diese Plaque ist eine weißlich graue, weiche Substanz, die mit der Zunge ertastbar ist. Die in ihr befindlichen Bakterien (hier besonders Streptococcus mutans) wandeln in der Nahrung enthaltenen Zucker und Kohlenhydrate in Säuren um, die dann als Karies den Zahnschmelz angreifen. Gerade stark zuckerhaltige Lebensmittel liefern den Bakterien in besonderem Maße die zur schnellen Vermehrung notwendige Energie. Je länger die Lebensmittel dabei im Mundraum verbleiben, um so mehr Säuren, hauptsächlich Milchsäure, können beim Abbauprozess (Gärung) produziert werden. Der pH-Wert im Mund sinkt dabei stark ab in den sauren Bereich. Deshalb sind klebrige Süßigkeiten, wie Karamell, Fruchtgummi oder Lakritz, die sich gerne in den Zahnzwischenräumen festsetzen, besonders kariogen (Karies fördernd).


Karies führt durch Milchsäure zum Loch im Zahn


Die bei der Energiegewinnung durch die Karies Bakterien produzierten Säuren lösen Mineralien wie Kalzium aus dem Zahnschmelz heraus. Ist der Schmelz schließlich porös geworden, können die Bakterien weiter in den Zahn eindringen und ihn von innen heraus zerstören. Der menschliche Speichel wirkt diesem Prozess entgegen. Die im Speichel enthaltenen Stoffe (u.a. Kalzium, Fluroid) remineralisieren die Zähne und neutralisieren die Säuren. Dieser Vorgang dauert ca. 30 bis 60 Minuten nach jedem Essen. Diese natürliche Schutzfunktion versagt jedoch, wenn über den Tag verteilt wiederholt zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke verzehrt werden. Die damit verbundene permanente bakterielle Säureproduktion ist mit körpereigenen Mitteln nicht auszugleichen. Die Schädigung des Zahns kann nicht mehr verhindert werden.


Karies verhindern


Um die Entstehung von Karies zu vermeiden, ist es notwendig, den bakteriellen Zahnbelag regelmäßig zu entfernen ( z.B. im Rahmen einer Professionellen Zahnreinigung) und die eigenen Ernährungsgewohnheiten kritisch zu hinterfragen. Aber auch bei Menschen, die ähnliche Zahnpflege- und Essensgewohnheiten haben, kann man Unterschiede in Bezug auf die Häufigkeit des Vorkommens von Karies beobachten. Dies kann mehrere Hauptursachen haben:

  • Der für die Mundhygiene wichtige Speichelfluss könnte bei besonders von Karies betroffenen Personen vermindert sein. Dies kann neben erblichen Faktoren auch durch Krankheiten und Medikamente bedingt sein.
     
  • Der Speichel von Menschen weist von Natur aus unterschiedliche pH-Werte auf. Ein niedriger pH-Wert bedeutet einen geringeren Schutz vor Karies, den der Weg in den sauren Bereich ist relativ kurz.
     
  • Eine unterschiedliche Zahnbeschaffenheit: Zähne, die ausgeprägte Vertiefungen und Fissuren aufweisen, sind besonders anfällig für Karies, da sich die Plaque dort leichter festsetzen kann als an glatten Flächen.
     
  • Zahnfehlstellungen, die eine gründliche Zahnreinigung erschweren.
     
  • Alle aufgeführten Punkte fördern Karies, sind jedoch mit optimaler Zahnpflege durchaus zu beherrschen.

Optimale Zahngesundheit durch Kariesvorsorge mit zähneputzen

  • Zur Vorbeugung zweimal täglich morgens und abends alle Zahnoberflächen mit einer guten Zahnbürste reinigen.
     
  • Verwenden Sie fluoridhaltige Zahnpasta und putzen Sie immer vom Zahnfleisch zum Zahn, also von rot nach weiß.
     
  • Wechseln Sie Ihre Zahnbürste alle sechs bis acht Wochen, da sich zwischen den Borsten Keime aller Art ansammeln. Mit zunehmender Benutzungsdauer verbiegen und brechen auch die Borsten, was zur Abnahme der Reinigungskraft führt. Abgebrochene Borsten können außerdem das Zahnfleisch verletzen.
     
  • Da Karies vielfach in den Zahnzwischenräumen entsteht, da wo die Zahnbürste nicht hinkommt, sollten Sie einmal täglich Zahnseide oder Interdentalbürstchen verwenden, um auch die Zahnzwischenräume zu säubern.
     
  • Die regelmäßige professionelle Zahnreinigung bei Ihrem Zahnarzt, 2 mal jährlich, komplettiert die Kariesprävention.
     
  • Lassen Sie sich dazu auch ruhig von Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Prophylaxe-Helferin beraten.


Auch wenn Karies nur durch das Zusammenspiel von mehreren Faktoren (Beschaffenheit von Zähnen und Mundhöhle, Plaque, Nahrungsmittel) entsteht, ist die starke Verbreitung von Karies nach dem 2. Weltkrieg stark den veränderten Essgewohnheiten geschuldet. Der vermehrte Konsum von zuckerhaltigen Speisen und Getränken ist neben einer mangelnden Mundhygiene die Hauptursache von Karies.



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